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< class="imPgTitle" style="display: block;">Knochenpaste selbstgemacht !
Schmuseflummi

Knochenbrühe gilt nicht nur aus Großmutters Zeiten als absolutes Superfood. Auch heute noch zehren wir von den wertvollen Inhaltsstoffen einer kräftigen Brühe. Beim Hund ist das nicht anders. Krankheit, kalte Temperaturen und ein hoher Energiebedarf. All das sind Gründe, um unserem Hund mal eine Portion extra Energie zu gönnen. Eine Knochenbrühe ist recht leicht gemacht, aber wir gehen hier noch einen Schritt weiter. Erfahrungen haben gezeigt, dass man in vielerlei Situationen sehr flexibel reagieren muss.

Der Hund muss bekocht werden und hat einen ganz empfindlichen Magen.

Ganz zu Beginn möchte ich dringend erwähnen, dass man niemals gekochte Knochen füttert, da diese durch den Kochprozess sehr spröde werden und splittern können. In diesem Artikel geht es um eine gekochte Knochenpaste.

Als Ernährungsberaterin bin ich ständig hinterher, Lösungen zu finden, um den Hund optimal in allen Lebenslagen zu ernähren. Dieser Blogbeitrag endet mit einer Knochenpaste, die ich erstmals in unserem Ostseeurlaub bei sieben Grad Aussentemperatur zubereitet habe, da Nero der Meinung war, er müsse ins Meer gehen (nach 15 km Wanderung). Da Nero schon mit 3 % vom Körpergewicht gefüttert wurde, musste ich mir etwas einfallen lassen, um die Energiezufuhr zu erhöhen. Kein Barf-Shop in der Nähe und kein Fett an der Fleischtheke, suchte ich nach einer Lösung. Mittlerweile empfehle ich die Herstellung dieser Paste für Hunde, die aus gesundheitlichen Gründen bekocht werden müssen und weder Calciumcarbonat, Eierschalenmehl oder Knochenmehl vertragen. Ja das gibt es. Viele Hunde reagieren auf Supplemente mit Erbrechen und Aufstoßen. Für Allergiker, welche auf Rind reagieren, sind Knochenmehle auch oft nicht geeignet, weil eben diese meisstens aus Rinderknochen bestehen. Was mache ich nun, um den Calciumbedarf meines Hundes zu decken. Hühnerschenkel , Karkassen und Gerippe haben einen Calciumgehalt von 7000 mg pro 100g (Quelle: Natural Dog Food von Susanne Reinerth)
auch jede Menge andere Nährstoffe. In der Knochenpaste ist neben dem natürlich enthaltenen Calcium und Phosphor, dem Hauptbestandteil von Knochen, auch Kollagen enthalten. Kollagen ist essentiell für Bindegewebe, Sehnen und Knorpel. Das Knochenmark enthält ordentlich Fett (84,4g/100ml lt Lebensmittellexikon) und gibt dem Hund einen ordentlichen Schub an Energie.

Wie wird die Knochenpaste denn nun hergestellt? Man kann natürlich auch ein ganzes Suppenhuhn nehmen. Ich habe mich an dieser Stelle für Hühnerkeulen entschieden.

An welchem Punkt des Rezeptes sie ausscheiden, um es Ihrem Hund zu füttern, entscheiden Sie! Aber vergessen Sie nicht, dass in der eigentlichen Knochenbrühe kein Calcium enthalten ist. Dafür ist unser Wasser nicht sauer genug, um es aus den Knochen zu lösen. Die Arbeit lohnt sich!

Alles was Sie benötigen ist ein Kochtopf, einen Thermomix oder leistungsstarken Mixer. Und etwas Geduld ;-)



Wir  legen 4 Hühnerkeulen mit Rückenstück in einen ausreichend großen Topf und befüllen ihn mit Wasser, so dass die Keulen mit Wasser bedeckt sind. Es empfiehlt sich, dass der Topf so groß ist, dass er noch genügend Spielraum nach oben hat, damit es nicht überkocht.

Kochzeit: 2 Stunden



Nach einer zwei stündigen Kochzeit werden die Keulen aus dem Kochwasser geholt. Wir sehen schon deutlich die Fettaugen in der Brühe. Das ist pure Energie. Die trübe Färbung des Kochwassers liegt dem gelösten Eiweiß zu Grunde.

Nun geht es daran, das Fleisch von den Knochen zu lösen...



Bei Hunden, welche aus gesundheitlichen Gründen purinarm ernährt werden müssen, empfiehlt es sich zwingend, die Haut vom Huhn zu entfernen. Hühnerhaut ist ein wahrer purinbomber. Einem gesunden Hund macht das nichts, aber in die purinarme Fütterung, wie z.B. bei Leishmaniose oder bei Dalmatinern, die einen Uricase Deffekt haben, muss die Haut entfernt werden. Dies geht mit einer Gabel sehr gut.



Persönlich bevorzuge ich jedoch auch die Trennung einzelner Komponente. Oben links die noch kochende Brühe, rechts daneben die Haut. Unten links die ausgelösten Knochen und unten rechts das reine Fleisch.



Die Knochen ( nur die Knochen ) kommen wieder zurück in die kochende Brühe.



Für Thermomixinhaber reicht hier eine sprudelnde Kochzeit von 3 Stunden. Für nicht Thermomixinhaber, jedoch im Besitze eines starken Mixers, empfiehlt sich eine Kochzeit von 4-4,5 Stunden. Die lange Kochzeit lässt sich Knochen weichen.



Da wir im Besitz eines Thermomixes sind, gebe ich die Knochen samt Brühe nach 3 Stunden Kochzeit in den Mixbehälter.



Nach 2 Minuten auf Stufe 10 bekommt man eine schöne Brühe. Anderen, leistungsstarken Mixern bis 800 oder 1000 Watt empfehle ich die doppelte oder dreifache Zeit, langsam steigend. Dass sie Mixer mit heißen Flüßßigkeiten befüllt werden können, setze ich an dieser Stelle voraus.



Natürlich kann auch ein Thermomix die Knochen nicht bis ins letzte zerkleinern, so dass die Suppe durch ein Sieb geschüttetet werden muss, um grobe Bestandteile auszusieben.



Es bleibt zwar nicht viel zurück, aber das gehört garantiert nicht in den Hund.



Zurück bleibt eine sämige und trübe Brühe, die über Nacht kalt gestellt wird.



Wir erhalten eine schnittfeste Masse, die sich gut gekühlt zwischen sieben und  Tagen hält. Hier wird es sehr gerne gefressen und ich greife in den kalten oder sehr energieverbrauchenden Monaten immer darauf zurück. Die Paste kann je nach Größe des Hundes Tee - oder Esslöffelweise zugefüttert werden. In der Paste sind alle Bestandteile der Knochen, wie auch dem gelösten Eiweiß und Fett enthalten. Ein absoluter Nährstoffbooster für Hunde mit hoher Aktivität, zehrenden Krankheiten oder Hündinnen nach dem Ablegen.

Ich wünsche allen Schmuseflummis einen guten Hunger und allen Haltern etwas Geduld und Zeit in der Zubereitung!



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