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Ich habe mal wieder ein paar vorher/nachher Bilder von dem Hund einer Kundin zugeschickt bekommen. Das auf Bild ist Max. Max ist ein Wolfsspitzmischlung und litt seit geraumer Zeit unter starkem Haarausfall, ständigem Juckreiz und Lethargie.
Auf den oberen beiden Bildern sehen Sie das Fell, welches ihm täglich ausgebürstet wurde. Sein Fell wurde immer dünner und die Abstände der entzündeten Ohren wurden immer geringer. Seine Besitzerin kam auf Empfehlung zu mir in den Shop. Max wurde zu diesem Zeitpunkt schon gebarft. Seine Besitzerin legte mir zwei Blutbilder vor. Das erste war zu diesem Zeitpunkt aus April 2014. Bereits hier waren einige sehr auffällige Werte zu erkennen. Es wurden über den Maximalbereich hinaus erhöhtes Albumin, erhöhtes Globulin und erhöhter Harnstoff gemessen. Ebenfalls sehr auffällig war das erhöhte Hämaktokrit, welches man in ähnlicher Form als Bergsteigerkrankheit kennt und auf ein dickes Blut hinweist. Dieses Blutbild galt jedoch ohne Befund.
Weitere sechs Monate vergingen, bis das nächste Blutbild erstellt wurde. Dieses zeigte erneut einen hohen Hämoglobinwert zuzüglich stark erhöhte Eosinophile, erhöhte Lymphozyten. Harnstoff, Glucose und Fructosamine waren hart an der Grenze.. Max blieb weiter ohne Diagnose. Für mich waren diese Werte und sein allgemeines Erscheinungsbild nicht zwingend auf eine Futtermittelallergie zurück zu führen. Auf mein Anraten , bzw Verdacht, bat ich um ein aktuelles Blutbild, mit dem Hinweis, bitte auf Schilddrüse testen zu lassen. Der Bitte, ein frisches Blutbild erstellen zu lassen, kam seine Besitzerin nach. Die Praxis (eine andere, als die vorherige), weigerte sich jedoch den Schilddrüsentest zu machen. Die Praxis begründete dies, ein spezieller SD Test würde nur bei kranken Hunden durchgeführt werden. Nun, es hat eigentlich der absoluteste Laie gesehen, dass es Max nicht gut geht. Aber nun ja. Wenigstens gab es eine erste Diagnose: Milbenallergie. Wieder sehr auffällig: Erhöhte Eosinophile und eine sehr starke Hämoglobinkonzentraion (MCH/MCHC) . Wieder Harnstoff im erhöhten Grenzbereich. SDMA (Test zur Evaluierung der Nierenfunktion/Biomarker) im oberen Grenzbereich.
Seine Besitzerin gab die Vögel ab, behandelte die Umgebung. Eine Besserung trat jedoch nicht ein.
Weitere 14 Tage später das nächste Blutbild, gleiche Praxis. Werte über den Grenzbereich hinaus: MCH und MCHC. Tyroxyn (schilddrüsenhormon) ebenbfalls über den Grenzmesswert hinaus. Jodgehalt ebenfalls stark erhöht. Die Praxis wollte ein Vitaminpräparat verordnen. Von diesem wandte Sie sich jetzt jedoch ab, und lies sich von mir einen Barf-
Max steht unter einer purinarmen Diät. Rindfleisch wird ganz weg gelassen. Einige Futtermengen sind auf ein Minimum berechnet, basen-
Ergänzend möchte ich erwähnen, dass ein Blutbild IMMER eine Momentaufnahme ist und die Werte je nach Fütterungsmethode in ihren einzelnen Bereichen schwanken können. Generell ist es ratsam, den Hund 24 Stunden hungern zu lassen, um dann explizietere Werte zu bekommen. Max ist mal wieder ein sehr gutes Beispiel, wie gut man etwas in den Griff bekommen kann, wenn man sich ein wenig Gedanken macht. Auch, wenn es eine sehr große Herausforderung für mich war, bin ich glücklich, in Zusammenarbeit mit seiner Besitzerin ein tolles Ergebnis erzielt zu haben.