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Kräuterbuttermilch Hund

Die Kräuterbuttermilch - oder wie ich sie nenne:

Darmaufbauende, antiparasitäre Reinigungs- und Wundermilch

In der Barferszene ist der Begriff Kräuterbuttermilch sehr geläufig. Vor allem bei Hundehaltern, deren Vierbeiner mal Probleme mit Giardien hatten. Das sind diese fiesen Einzeller, die man nicht los wird und die den Kot schleimig überziehen und mal fest, mal breiig, mal flüssig sein lassen. Und schon gar nicht mit jedem Absatz raus kommen. Doof sind die nämlich nicht. Das Rezept der Kräuterbuttermilch stammt im Original von einer Dame Namens Nadja Glander. Swanie Simon hat die Kräuterbuttermilch dann in abgewandelter Form weiter gegeben.

Ich persönlich habe aus der Grundidee heraus mein eigenes Rezept zusammen gestellt und es bereits mehrere Male erfolgreich bei meinen eigenen Hunden eingesetzt und auch Kunden für ihre Hunde empfohlen. Die Anwendungsgebiete sind ganz unterschiedliche. Sei es das Schaffen eines antiparasitären Milieus im Darm des Hundes oder die Unterstützung zur pflanzlichen Behandlung bei Giardien. Ebenfalls kann man die Kräuterbuttermilch sehr gut zur Unterstützung des Darmes nach einer antibiotischen Behandlung geben. Unsere letzte Wurmkur hatten wir im Alter von 6 Monaten und sind seither wurmfrei. Ich füttere die Kräuterbuttermilch alle 3 Monate als 7 Tages-Kur oder setze sie zur Erholung nach einem Magen-Darm-Infekt ein. Auch gegen Fressen von Kot konnte ich mit der Kräuterbuttermilch erfolgreich entgegenwirken. Parasiten mögen keine Bitterstoffe, keine Gerbstoffe und keine Flavonoide (Pflanzenstoffe). Enthaltene Saponine hingegen können gegen die Bekämpfung von Pilzen hilfreich sein. Auch bei dem sehr oft ausgesprochenen „nüchtern kotzen“, bei dem der Hund gerne nur Galle oder Schaum erbricht, hat sich eine Kur als lindernd erwiesen. Bitte verwenden Sie dieses Rezept nicht für tragende Hündinnen, da es Pflanzenstoffe enthält, welche zu Frühwehen oder zum Abort führen können.

Doch was ist drin und warum zeigen sich immer wieder Erfolge?

Die Basis, die Buttermilch, enthält als probiotisches Lebensmittel die guten Bakterien , welche den Magen überleben und ihre Wirkung so im Darm voll entfalten können. Ebenfalls enthält Buttermilch zahlreiche B-Vitamine, welche wichtig für die Darmflora sind.

Vorweg möchte ich erwähnen, dass die Kräuterbuttermilch keine medizinische Behandlung ersetzt.

Und welche Kräuter stecken nun drin?


Auf 0,5 Liter Kräuterbuttermilch gebe ich je 1 Esslöffel

Basilikum
Oregano
Estragon
Kerbel
Bohnenkraut
Thymian
Majoran
4 getrocknete, Wachholderbeeren (gemörstert)
1 Messerspitze gemahlene Nelken
1 gehackte Knoblauchzehe.
© Bettina Thelen

Zur Unverträglichkeit von Knoblauch liegt die toxische Dosis nach der Studie von Lee et al., 2000 bei 5g pro Kilo Körpergewicht. So müsste ich einem 10 kg Hund 50 g Knoblauch am Tag füttern. Eine Knoblauchzehe wiegt zwischen 3 g und 5 g. Wenn ich nun 1 Knoblauchzehe in die Kräuterbuttermilch gebe, diese auf 7 oder sogar 14 Tage aufteile, bekommt ein Hund maximal 0,7g Knochlauch am Tag. Ausgenommen sind Rassen, die zu einer hämolytischen Anämie neigen, wie beispielsweise der Akita oder allgemein Rassen aus dem asiatischen Raum.

Ebenfalls sollte Knoblauch nicht an Hunde verfüttert werden, die unter einer Anämie leiden.

Die Fütterung von Knoblauch folgt auf eigene Verantwortung.

Alle Zutaten werden in eine Schüssel gegeben und über Nacht in den Kühlschrank gestellt. Da diese Mischung sehr stark andickt, seihe ich sie nicht ab, sondern gebe Buttermilch samt Kräuter zur täglichen Fütterung. Ein 20 kg Hund sollte einen halben Esslöffel am Tag zu seiner täglichen Mahlzeit erhalten. Mindestkur 7 Tage, gerne länger. Eine wissenschaftliche Wirksamkeit ist nicht bestätigt. Das möchte ich an dieser Stelle aus rechtlichen Gründen erwähnen.

Was ist in den Kräutern, was die Kräuterbuttermilch so wertvoll macht?

Basilikum
Enthält: Ätherisches Öl, Basilischer Kampfer, Cineol, Menthol, Thymol, Methylcavicol, Anethol, Kampfer, Gerbstoff, Saponine, Flavonoide, Farnesol, Stigmasterol, Beta-Sitosterol

Basilikum kommt nicht nur in die Tomatensoße,  sondern wirkt zudem auch antibakteriell, darmreinigend, beruhigend, wirkt Darminfektionen entgegen und hilft bei Magenschwäche.

Oregano
Enthält: Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherisches Öl, Thymol, Carvacrol

Schmeckt nicht nur auf Pizza gut, sondern kann unter anderem gegen den Pilz Candida albicanis mit gutem Erfolg eingesetzt werden. Auch wird ihm eine desinfizierende Eigenschaft nachgesagt. Er wirkt antiseptisch und krampflösend und die enthaltenen Bitterstoffe lassen die Verdauungssäfte besser fließen.

Estragon
Enthält: Ätherische Öle, Asparagin, Beta-Sitosterol, Carvon, Cumarine, Estragol, Eugenol, Gerbstoff, Glutaminsäure, Kalium, Kampfer, Jod, Limonen, Menthol, Phenol, Phytosterole, Salizylsäure, Thujon, Umbelliferon, Vitamin C, Zink

Auf Ibiza aß ich mal in einem feinen Restaurant eine zum dahinschmelzende Estragonsoße zu einem Filet. Seither gehört es für mich zum i – Tüpfelchen vieler Gerichte. Dem Estragon wird eine wurmtreibende Wirkung nachgesagt. Ebenfalls werden durch den Verzehr die Verdauungssäfte angeregt. Dadurch kann Magenschwäche gelindert werden.

Kerbel
Enthält:Apiin, ätherisches Öl, Zink

Eigentlich der Petersilie ähnlich, mit feinem Anisgeschmack ist er in der Küche gar nicht so bekannt. Er zeigt jedoch eine blutreinigende Wirkung und wirkt entgiftend auf die Leber und die Nieren.


Bohnenkraut
Enthält: Gerbstoffe, Vitamin C und ätherische Öle, Bitterstoffe

Bohnenkraut ist ein sehr geschmacksintensives Kraut. Es regt die Verdauungssäfte an und stärkt so den Magen. Traditionell wirkt es gegen Koliken, Durchfall und Leberproblemen.

Thymian
Enthält: ätherisches Öl, u.a. Thymol, Kampfer, Carvacrol, Zineol, Geraniol, Limonen, Linalool, Menthon, Terpinen, Bitterstoff, Gerbstoff, Flavonoide, Cumarine, Harz, Saponin, Salicylate, Pentosane, Stigmasterol, Beta-Sitosterol, Zink

Nicht nur als Tee, sondern auch als Gewürz hat Thymian wunderbare Eigenschaften. So wird ihm eine antibiotische Wirkung nachgesagt und kann gegen schädliche Bakterien und Pilzinfektionen eigesetzt werden. Ebenfalls besitzt er eine gute Wirkung gegen Darmparasiten, vor allem gegen Spul und Fadenwürmer.

Majoran
Enthält: Ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoff, Gerbsäure, Saponine, Arbutin, Borneol, Eugenol, Geraniol, Limonen, Menthol, Oleanolsäure, Rosmarin-Säure, Terpinolene, Terpentin, Thymol, Vitamin C, Zink

Auch ein absolutes Muss in einer guten Tomatensoße in unserer Küche. Majoran zeigt gute Wirkung bei Koliken und Blähungen, da seine Bitter und Gerbstoffe die Verdauung anregen. Auch gegen Durchfälle kann er Wirkung zeigen. Ebenfalls hat er eine antibakterielle Wirkung.

Knoblauch
Enthält: Ätherisches Öl, Allicin

Kommt am nächsten Tag unliebsamer Besuch, rate ich persönlich zum Verzehr großer Mengen. Doch wie sieht die Wirkung beim Hund eigentlich aus? Knoblauch zeigt einige sehr gute Wirkungen auf die Bekämpfung gegen Darmparasiten. Aber auch gegen Zecken wurde er schon oft eingesetzt. Auch zeigt er eine antimykotische (gegen Pilze) und wirkt darmdesinfizierend, wie auch antibakteriell. Hier gilt aber nicht, viel hilft viel, bitte obige Dosierung beachten.

Wacholder
Enthält: Bitterstoff Juniperin, Betulin, Kampfer, Zitronensäure, Flavone, Pentosan, Phosphor, Gallussäure, Gerbstoff, Gerbsäure, Harz, Linolensäure, Mangan, Menthol, Oxalsäure, Terpineol, Umbelliferon, Zink, ätherisches Öl

Eines meiner persönlichen Lieblings-Hausapothekenmittel. Eigentlich ein totaler Geheimtipp und überhaupt, Wachholder ist eine totale Waffe gegen vielerlei Erkrankungen.

So kann Wachholder antibakteriell, verdauungsfördernd und gegen Sodbrennen wirken. Er wirkt aber auch bei Leberschwäche, wirkt stoffwechselanregend und bei Gastritis. Ebenso bei Magen- und Verdauungsschwäche. Persönlich habe ich den Wacholder bei einem meiner Hunde bei einer Atemwegserkrankung eingesetzt. Diese Liste würde den Rahmen sprengen, wenn ich seine weiteren Wirkungsgebiete auflisten würde.


Nelken
Enthält: Ätherische Öle, Beta-Sitosterol, Ellagsäure, Flavonoide, Gerbstoff, Kaempferol, Salicylate

Viele kennen die Nelke als Zahnschmerzmittel. Doch wirkt sie auch gegen Pilze und deren Sporen, wirkt antibakteriell und regt die Verdauung an. Auch Würmer mögen die Nelke nicht.
Aber auch gegen Magen-oder Darmschleimhautentzündungen kann die Nelke ihre Wirkung erzielen.


Quellen:

http://www.naehrwertrechner.de/naehrwerte-details/M150000/Buttermilch/
http://www.hundertorangen.de/artikel/wirkung-der-buttermilch-das-macht-sie-so-gesund-1017
https://www.gesundheit.de/wissen/haetten-sie-es-gewusst/ernaehrung/was-sind-flavonoide
http://heilkraeuter.de/lexikon/
Natural Dog Food – Susanne Reinerth



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